Wort: Ackerbau
ERNTE
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Die harte Arbeit der Feldbestellung, das bange Warten auf den Regen zur rechten Zeit (vgl. 3. Mo 26, 19) und die Furcht vor allerlei Gefährdungen (Trockenheit, Getreidekrankheiten, Heuschrecken, vgl. Am 7, 1-2) finden nach dem Spätregen im April/Mai ihren Lohn in der Freude der Erntezeit. Sie begann mit der Gerste im April. Am spätesten wurde der Weizen eingeholt. Die größten Quantitäten erbrachte das minderwertigste Getreide: die Hirse. Unbekannt waren Hafer und Roggen. Gemäht wurde mit einer Handsichel, wobei man in ältester Zeit scharfe Feuersteinstücke an einem gebogenen Holz befestigte, später jedoch eine eiserne Sichel benutzte. Während die rechte Hand die Halme etwa auf halber Höhe schnitt, also wesentlich höher als beim Sensenschnitt, umgriff der Schnitter mit der linken die Ähren und legte sie ab. Sammler folgten ihm und banden die geschnittenen Ähren, um dann die Garben zum Schutz vor dem Nachttau hochzustellen. Erst nachdem die Garben gebündelt waren, durften die Ährenleserinnen (Ruth 2) ihr Werk beginnen. Zum Dreschen wurde ein ebener Platz als Tenne hergerichtet, seine Ränder oft mit Steinen befestigt. Nur selten gehörte die Tenne einem einzelnen (2. Sam 24,18; Ruth 3, 2), meist der Bauernschaft des Ortes gemeinsam. Kleine Mengen (Ruth 2, 17) oder bestimmte Arten (Hülsenfrüchte, Kümmel, vgl. Jes 28, 27) wurden mit dem Stock ausgeschlagen, die Regel aber war das Dreschen mit Tieren (Hos 10,11; 5Mo 25, 4), die man zu mehreren im Kreis über das ausgebreitete Getreide trieb. Auch Dresch-Schlitten (Am l, 3) wurden benutzt. Dabei handelte es sich um mehrere miteinander verbundene und vorne aufgebogene Bretter, unter denen Flintsteine (später auch Eisenmesser) befestigt waren zum Herauslösen der Körner. Später haben auch Dreschwagen (Jes 28, 27-28) Verwendung gefunden: ein Gestell mit mehreren teilweise gezackten Steinrädern oder Walzen, das über den Getreidehaufen gefahren wurde. Der Bauer stand dabei auf dem Schlitten bzw. Wagen. - Häcksel und Körner wurden schließlich bei Westwind mit der Wurfschaufel hochgeworfen, wobei der Wind alles, was zu leicht ist, forttrug. Den Rest siebte man (Am 9, 9) mit einem Sieb aus Darmsaiten, um auch noch die Steine zu entfernen, bevor man die Körner in Tonkrügen und Tonkästen aufstapelte. Das dem Israeliten vertraute Bild der Aussaat dient Jesus als Gleichnis in Mt 13, 3-23 (u. a.), wo er den Samen mit dem göttlichen Wort vergleicht, das je nach der Beschaffenheit des Bodens (der Herzen) und den widrigen Einflüssen von außen Frucht bringt.


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